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Aminet 28 (1998)(GTI - Schatztruhe)[!][Dec 1998].iso
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Text File
|
1992-09-02
|
9KB
|
150 lines
Acta-Amiga FD ... VERSPIELT
Matthias Blumenthal 07.07.98
Test mit Hardware: Amiga 1200, OS 3.0
Programm:
Kniffel 1.0
Autor:
Lars Eing
Art:
Freeware
Fundorte CD:
Aminet 25/game/misc
Disk:
Der Name weist überdeutlich auf den Inhalt und den Herkunftsort hin. Ja,
es handelt sich um eine der unzähligen Umsetzungen des bekannten Würfel-
spieles, das in anderen Breiten unter dem Namen Yathzee bekannt ist, und
noch ein ja, es stammt aus dem deutschsprachigen Raum, was sich sympa-
thischerweise nicht nur in der Dokumentation, sondern auch im Programm
selbst niederschlägt - die Player heißen Spieler, Quit heißt Beenden und
shuffle heißt werfen ...
Das Konzept von Kniffel ist bekannt - fünf Würfel dürfen bis zu dreimal
rotieren, das Ergebnis der Rotation wird in eines der Felder 1-, 2-, 3-,
4-, 5- und 6er, Dreier- und Vierer-Pasch, Fullhouse, Kleine und Große
Straße, Kniffel und Chance eingetragen, und nach dem 13. Würfel-Dreier-
Pack wird Bilanz gezogen.
So weit, so ... herkömmlich geht es auch bei Kniffel zu. Allerdings hat
dieses Programm noch einiges mehr zu bieten. So kann sich nicht nur ein,
sondern bis zu sechs menschliche (Computerspieler stehen, wie in manch
anderer Variante, nicht zur Verfügung) Spieler beteiligen. Sollten diese
andere Namen als die vom Programm vorgegebenen haben, was nicht ganz un-
wahrscheinlich ist ..., lassen sich die Eintragungen, falls gewünscht,
bequem ändern. Das ist für die zehn Plätze starke Highscoreliste, die
die besten Leistungen notiert und archiviert, relevant (wozu soll Rosis
grandioses Spielgeschick für die Nachwelt erhalten bleiben, wenn es in
Wirklichkeit Hans-Peters war ..., wobei Hans-Peter allerdings mit der
Widrigkeit zu kämpfen hat, daß das Programm nur Eingaben bis zu sechs
Stellen akzeptiert ...).
Auch die schlichte Dramaturgie kann leicht gewandelt werden, indem sich
die Spieler auf eine Art Turnier einlassen, bei dem eine vorgegebene
Punktzahl (jede Zahl von 300 bis 15.000 ist möglich ...) in wie vielen
Partien auch immer erreicht werden muß. Wer sie am Ende der entscheiden-
den Runde erzielt respektive darüber liegt, hat gewonnen.
Ein solches Turnier mag zeitlich recht intensiv sein, da ist die Mög-
lichkeit des Speicherns doch sehr willkommen. Ebenso willkommen wie die
Option, eine gespeicherte Partie wieder ins Programm zu laden ...
Die grafische Darstellung ist aus pragmatischer Sicht mehr als brillant.
Bei derart vielen Feldern (bei sechs Beteiligten sind 78 Felder mit Ein-
trägen zu füllen, von den Feldern wie "oben total", unten total", "ge-
samt" etc., die das Programm selbstständig ausfüllt, ganz abgesehen) die
Übersicht zu gewährleisten, ist dem Autor durch geschickte Anordnung und
farbliche Abgrenzung glänzend gelungen.
Auch das Würfeln könnte besser schwerlich geraten sein. Der erste Wurf
erscheint ohne Zutun des Spielers. Die Würfel, die erneut rotieren sol-
len, werden mit der Maus angeklickt. Dabei darf sich der Nutzer übrigens
Fehler erlauben, denn die Würfel lassen sich unbegrenzt oft durch ent-
sprechende Mausklickerei als erhaltenswerte und unwillkommende markie-
ren. Die Wahl des Schalter "werfen" bewirkt erstaunlicherweise ... einen
wiederholten Wurf der beim ersten Erscheinen ungeliebten Würfel. So
vollzieht sich die Prozedur, wenn denn nötig, bis zum dritten Wurf. Spä-
testens dann muß sich der Spieler für einen Eintrag entscheiden. Er kann
das auch schon nach dem ersten und zweiten Wurf, zumal als Hilfe die op-
tionalen Ergebnisse in die entsprechenden Felder eingeblendet werden, so
daß beispielsweise eine Große Straße nicht mehr oder minder mühsam an-
hand der fünf Würfel (aha, ich habe eine 5, eine 1, eine 4, eine 2 und
eine 3 ... was kann ich damit anfangen ...?) erkennbar ist, sondern
durch die Einblendung von der Punktzahl (in dem Fall 40) im Feld "Große
Straße". Da hat sich der Autor praxisgerechte Gedanken gemacht und opti-
mal umgesetzt.
Nicht nur das Auge wird bei Kniffel durch die fabelhafte Übersichtlich-
keit erfreut, auch das Ohr bekommt seinen Teil, denn jede Mausaktion
(Würfel anklicken, das Würfeln selbst, eine Eintragung) wird akustisch
mit witzigen Samples unterstützt. Doch auch hier dient die Sache nicht
allein als unterhaltsames Beiwerk. Die Geräusche vermitteln dem Spieler
unaufdringlich, was im Spiel geschieht. So mag es möglich sein, daß ei-
ner der Beteiligten einen Kniffel visuell nicht wahrnimmt, das akusti-
sche Geschepper beim Auftauchen einer 5-Würfel-einer-Art-Kombination
jedoch schwerlich ignorieren kann. Die Spieler können sich der Geräusch-
kulisse zwar entziehen, aber das beeinträchtigt die angenehme Spielat-
mosphäre und, wie erwähnt, die Verdeutlichung des Spielgeschehens allzu
heftig, so daß der dafür vorgesehene Menüpunkt getrost ungenutzt bleiben
kann.
Das letzte Wort
Uneingeschränkt kann ich dem Autor, der in seiner Kurzanleitung beschei-
den anmerkt, daß es sich bei dem von ihm geschaffen